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Herkunftsland
Österreich
Region
Burgenland | Neusiedlersee
Anbaumethode
manuelle Weinbergarbeit | Verzicht auf synthetischer Dünger & Pflanzenschutz | niedrige Erträge
Kellerarbeit
gekonntes Laissez-faire im Weinkeller | Ausbau im Holzfass | keine Anreicherung
Rebfläche
ca. 15 Hektar
Besonderheiten
durchschnittliches Rebalter von 35 Jahren | verschiedene Reberziehungs-Methoden| lange Gärzeiten

Artikel des Produzenten Christian Tschida

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Enfant terrible, Grantler, Avantgardist, Visionär, Rebell – all diese Bezeichnungen treffen über die Jahre seines Schaffens auf Christian Tschida zu. Wobei ich bei der Grantler-Selbstbezeichnung von ihm nicht ganz mitgehen kann. Er weiß, was er kann und was er bisher erreicht hat. Christian hat daher eher einen schroffen Charme, den ich sympathischer und authentischer finde, als die sonst viel zu oft vorkommende aufgesetzte Freundlichkeit derer, die auf Krampf etwas verkaufen müssen. Zu letztgenannten gehöre ich hoffentlich nicht und ich denke, dass Christian dies auch in unseren Gesprächen merkte und sich auch deswegen für meine Idee des Weinhandels erwärmen konnte.

Christian Tschida aus Illmitz steht für Weine mit Ecken und Kanten. Er ist einer derjenigen Winzer, der es schafft, Weine mit echtem Wiedererkennungswert in die Flaschen zu bringen. Hierfür setzt der vom Ostufer des Neusiedler Sees stammende Winzer immer mehr auf höhergelegenen Rieden an den Ausläufern des Leithagebirges im Nordwesten des Sees. Frische, säurebetonte, nicht zu gerbstofflastige Weine sind sein Ziel, welches er durch aufwändige Arbeit im Weinberg, teils unter Zuhilfenahme von Pferden, erreicht.

Um das Tiefenwachstum der Reben anzuregen, setzt er teilweise auf eine Doppelstockerziehung (unten links im Bild zu sehen), teils auf Einzelstöcke – je nachdem, wie es ihm das Bodenprofil vorgibt. Gedüngt wird ausschließlich mit hochwertigstem Kompost aus eigener Produktion.

Ein weiteres Geheimnis seiner feinen Weine ist die penible Arbeit mit der Laubwand. Gerade in heißen Jahren ein immer relevanteres Thema, will man zu hohe Zuckergrade unterbinden, die Beerenhaut nicht zu dick werden lassen und die Säure erhalten. Zusammen mit dem durchschnittlich hohen Rebalter von 35 Jahren hat er die besten Voraussetzungen, um hervorragendes Lesegut in den Keller zu bringen. Dort setzt er dann eher aufs Laissez-faire, was neben starken Nerven auch sauberstes Arbeiten voraussetzt. Vergoren wird spontan und ausgebaut im traditionellen Holzfass. Geschönt und filtriert wird freilich nicht.

Die Weine von Christian Tschida sind echte Langstreckenläufer. Man kann sie jetzt schon entkorken, aber richtig aufdrehen werden sie sicher mit ein paar Jahren Reife im Keller.

Bilder:
© Flaschenbilder: Weinkombinat Hugel - Jens Hugel
© Bilder von Christian und im Weingarten: Ingo Pertramer