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Spirits

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Was sind Spirituosen und wie sind sie entstanden?

Spirituosen, auch bekannt als geistige Getränke oder alkoholische Destillate, sind eine vielfältige und faszinierende Kategorie von Getränken, die seit Jahrhunderten einen besonderen Platz in der Kultur und Geschichte vieler Gesellschaften einnehmen. Diese Getränke werden durch Destillation, sogenanntes Brennen, hergestellt. Hierbei wird in zwei Herstellungsvarianten unterschieden. Für einen sogenannten Brand (auch als Wasser bezeichnet) werden vergorene Flüssigkeiten oder Maischen erhitzt, um Alkohol und andere Bestandteile zu trennen und zu konzentrieren. Bei einem Geist werden pflanzliche Materialien, wie Früchte oder Blätter, mit hochprozentigem, geschmacksneutralen Alkohol mazeriert und anschließend ebenso destilliert.

Die Geschichte der Spirituosen reicht weit zurück in die Menschheitsgeschichte und ist eng mit der Entwicklung von Technologie, Kultur und Handel verbunden. Bereits in antiken Zivilisationen wie den Ägyptern, Griechen und Römern finden sich Spuren von destillierten Getränken. Ursprünglich wurden diese Flüssigkeiten oft aus medizinischen Gründen hergestellt, da man glaubte, dass sie heilende Eigenschaften besaßen.

Die Kunst der Destillation wurde im Mittelalter von islamischen Gelehrten weiterentwickelt, die das Wissen der Griechen und Römer über Destillationsverfahren wie Alambic-Systeme und Kolonnenapparaturen aufgriffen. Im Laufe der Zeit verbreitete sich dieses Wissen durch Handel und Eroberungen nach Europa, wo es zunächst vor allem in Klöstern für die Herstellung von Likören und Arzneimitteln genutzt wurde.

Während des 16. und 17. Jahrhunderts begannen Spirituosen wie Whisky, Brandy und Gin in Europa an Popularität zu gewinnen. Diese Getränke wurden zunächst hauptsächlich für den Eigenkonsum oder den regionalen Handel produziert. Mit der Zeit entwickelte sich jedoch eine zunehmend globalisierte Handelswelt, die den Austausch von Rohstoffen und Produkten über Ozeane und Kontinente ermöglichte. Dies führte zu einer weiteren Verbreitung von Spirituosen auf der ganzen Welt.

Im Laufe der Industrialisierung und der technologischen Fortschritte im 18. und 19. Jahrhundert wurden die Produktionsmethoden für Spirituosen raffinierter. Die Einführung von besseren Destillationsapparaturen und die Möglichkeit, die Qualität der Getränke genauer zu kontrollieren, trugen zur Entwicklung von klar definierten Spirituosen-Sorten bei. Während dieser Zeit wurden auch viele berühmte Marken und Destillerien gegründet, die bis heute Bestand haben.

Das 20. Jahrhundert brachte sowohl Herausforderungen als auch Innovationen für die Spirituosenindustrie. Die Prohibition in den USA führte zu einer Untergrundkultur der illegalen Alkoholherstellung und des Schmuggels. Nach Aufhebung der Prohibition etablierten sich neue Regulierungen und Qualitätsstandards für die Industrie. Gleichzeitig entstanden vermehrt Cocktails als beliebte Art, Spirituosen zu konsumieren, und die Kultur des Mixens und Kombinierens von verschiedenen Getränken florierte.

Heute ist die Welt der Spirituosen vielfältiger denn je. Von klassischen Whisky-Sorten aus Schottland über mexikanischen Tequila bis hin zu japanischem Shochu gibt es eine schier unendliche Auswahl an Spirituosen aus allen Ecken der Welt. Die Craft-Spirituosen-Bewegung hat zudem zu einem Aufblühen von handgefertigten und individuellen Produkten geführt, die eine breite Palette von Aromen und Geschmacksrichtungen abdecken.

Was gibt es für unterschiedliche Spirituosen?

Spirituosen sind eine faszinierende Vielfalt alkoholischer Getränke, die durch verschiedene Herstellungsverfahren und Zutaten entstehen. Jede Spirituosen-Art zeichnet sich durch ihren einzigartigen Geschmack, ihre Geschichte und ihre kulturelle Bedeutung aus.

Branntwein oder Brandy ist eine Spirituose, die durch die Destillation von Wein oder Traubenmost gewonnen wird. Cognac und Armagnac sind besondere Arten von Brandy, die aus bestimmten Regionen Frankreichs stammen und durch eine Reifung in Eichenfässern veredelt werden.

Auch aus dem Trester, also den Überresten der Weinherstellung, können Spirituosen, sogenannte Tresterbrände, hergestellt werden. Die berühmtesten Tresterbrände sind der Grappa aus Italien und der Tsipouro aus Griechenland.

Aus Obstwein oder vergorener Obstmaische hergestellte Spirituosen nennt man Obstbrände. Hier gibt es eine riesige Vielfalt verschiedener Früchte und Kombinationen. Wichtig hierbei ist, dass die Früchte genügend Zucker haben, um vergoren zu werden und einen aromatischen Obstbrand zu geben. Haben die Früchte nicht genug Zucker für einen Obstbrand, kann durch Mazeration mit geschmacksneutralem, hochprozentigem Alkohol ein Obstgeist hergestellt werden.

Auch Getreide eignet sich hervorragend für die Herstellung von Spirituosen. Hierbei wird das Getreide zunächst gemälzt, also der Zucker im Korn enzymatisch aufgespalten. Die daraus entstandene Süßmaische wird mit zugesetzten Hefen vergoren und anschließend destilliert. Mit diesem Prozess werden unter anderem Korn, Whisky und Wodka hergestellt.

Whisky, im irischen und amerikanischen Raum auch Whiskey geschrieben, wird je nach Herkunft und Machart als Scotch, Irish Whiskey, Rye oder Bourbon bezeichnet und ist eine der bekanntesten Spirituosen-Arten. Ursprünglich aus Schottland und Irland stammend, wird Scotch und Irish Whiskey durch das Destillieren von gemälzter Gerste hergestellt. Für die Herstellung von Rye wird hauptsächlich Roggen verwendet, für Bourbon hauptsächlich Mais. Die Lagerung in Eichenfässern verleiht den verschiedenen Whiskysorten eine reiche Aromenvielfalt, von torfig und rauchig bis hin zu fruchtig und würzig.

Wodka, seltener auch Vodka geschrieben, stammt vom slawischen Wort “woda” für Wasser und wird hauptsächlich in Osteuropa und Russland produziert. Er ist bekannt für seine klare, neutrale Natur. Dabei wird er aus verschiedenen Rohstoffen wie Getreide, Kartoffeln oder Trauben hergestellt und mehrfach destilliert. Aufgrund seiner Vielseitigkeit dient Wodka auch oft als Basis für Obstgeist.

Rum hingegen wird aus fermentiertem Zuckerrohrsaft oder Melasse gewonnen und in der Karibik sowie in Lateinamerika hergestellt. Die Lagerung in Eichenfässern verleiht ihm charakteristische Noten von Vanille, Karamell und tropischen Früchten. Je nach Herkunft und Alterung variieren die Geschmacksprofile von leicht und frisch bis hin zu dunkel und komplex.

Gin ist eine Spirituose, die durch die Destillation von Getreide oder Melasse hergestellt wird und vor allem durch die Verwendung von Wacholderbeeren und anderen Kräutern geprägt ist. Das Resultat ist ein vielseitiger Drink, der je nach den verwendeten Zutaten von erfrischend bis krautig variieren kann.

Mezcal oder auch Tequila, eine ikonische mexikanische Spirituose, wird aus der blauen Agave gewonnen. Die Herstellung folgt strengen Regeln und erfolgt hauptsächlich in der Region Jalisco. Je nach Reifegrad der Agave und der Dauer der Lagerung entstehen unterschiedliche Tequila-Sorten, von ungereiftem Blanco bis zu gereiftem Añejo mit komplexen, holzigen Aromen.

Was ist besonders an Likören?

Liköre sind Spirituosen mit relativ hohem Zuckergehalt von mindestens 10 Gramm pro Liter und einem Alkoholgehalt zwischen 15% und 35%. Sie werden durch die Vermischung von Alkohol mit verschiedenen Aromen, Früchten, Kräutern, Gewürzen oder anderen natürlichen Zutaten hergestellt.

Die Palette reicht hier von Kräuterlikören, Fruchtlikören bis hin zu Likörweinen aus Wermut. Der Wermut, im französischen und englischen Sprachgebrauch als Vermouth bezeichnet, ist ein aufgespriteter Wein, der mit Wermut und anderen Kräuter aromatisiert wurde. Der Zuckergehalt kann hier stark schwanken, von extra trocken bis hin zu süß. Ein Wermut wird üblicherweise als Aperitivo serviert und vor dem Essen konsumiert, um den Appetit anzuregen.

Bei Kräuterlikören sind vor allem Bitter und hier der Amaro zu nennen, die als Aperitif, aber auch als Digestif zur Verdauungsförderung serviert werden. Amaro, italienisch für bitter, ist ein aus Italien stammender Bitterlikör und wird üblicherweise aus Enzian, Chinarinde, Zimt sowie vielen anderen Kräutern gewonnen. Häufig werden auch Zitrusschalen beigefügt, um so dem Amaro eine markante Zitrusnote zu verleihen. Als Fernet werden Amari bezeichnet, die sich mit außerordentlicher Bitterkeit auszeichnen.

Ein berühmter Cocktail aus Amaro, Wermut und Soda ist der sogenannte Americano, der nicht zuletzt, noch vor dem Wodka-Martini, als erstes Getränk von James Bond Berühmtheit erlangt hat. Wird Gin statt Soda verwendet, erhält man einen Negroni, einen Cocktail, der vor allem in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts für Furore sorgte.