Artikel des Produzenten Maison Stephan

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Als Jean-Michel Stéphan 1991 seine ersten Weinberge in der Gegend um Tupin an der Côte-Rôtie (Nord-Rhône)  übernahm, bemerkte er sehr schnell, dass er einen wahren Schatz erworben hatte. Auf den 3 Hektar Rebfläche wuchsen uralte Rebstöcke, die zur Jahrhundertwende des vorigen Jahrhunderts gepflanzt wurden. Und es waren nicht irgendwelche Reben, es waren hauptsächlich Sérine-Weinstöcke, eine autochthone Verwandte des Syrah, die auf den Hängen wuchsen. Diese sind nur noch sehr selten anzutreffen und zeichnen sich durch besonders intensive Aromen und Farben aus. Grund genug für Jean-Michel mit viel Aufwand, diese alte Rebsorte mittels Selection massale, also der Pfropfung ausgewählter Reisige auf maßgeschneiderte Unterlagen, zu vervielfältigen und so tote Stöcke im Weinberg zu ersetzen. Schon in jungen Jahren kam Jean-Michel in Kontakt mit der französischen Naturweinszene, als er bei Jean-Paul Brun, dem Vorreiter des naturbelassenen Beaujolais, lernte und wegweisende Erfahrungen machte. Da ist es nicht verwunderlich, dass seit 1995 auf seinen Hängen nur noch naturnah gearbeitet wird und 1997 sein erster Naturwein-Cuvée das Licht der Welt erblickte. Seit 2017 ist nun auch Sohn Romain mit an Bord und zusammen führen sie seitdem das Weingut Maison Stéphan.

Aus den 3 Hektar zu Beginn der Reise ist bis heute nur wenig hinzugekommen. Lediglich 4,5 Hektar steilste Weingärten oberhalb der Rhône werden von den beiden mit akribischer Handarbeit bewirtschaftet. Aber es lohnt sich. Die ausgezeichneten Böden aus Granit und Gneiss bilden die karge Grundlage und verlangen den Reben Jahr für Jahr Höchstleistungen ab. Das Resultat ist zwar ein sehr niedriger Ertrag, aber dafür ernten sie äußerst extraktreiche, intensive Trauben von höchster Qualität. Neben dem erwähnten Sérine sind vor allem Syrah, Viognier, Roussanne und Marsanne auf den Hängen zu finden und profitieren ebenso von dem erstklassigen Terroir. In der Weinbergsarbeit ist fast alles Handarbeit, nur bei der schonenden Bodenbearbeitung kommt das Pferd zum Einsatz. An den steilsten Hängen kann nur mit Winde gearbeitet werden. Alles sehr arbeitsintensiv und kraftraubend, aber nur so kann auf chemische Hilfsmittel weitestgehend verzichtet werden. Und die Reben danken es ihnen spätestens zur Lesezeit. 

Nur die besten Trauben gelangen nach der selektiven Handlese in den Keller und werden hier zunächst sehr schonend mazeriert. Stichwort „Macération carbonique“, also interne Mazeration durch traubeneigene Enzyme. Nach der Gärung wird schonend gepresst und in großen, alten Eichenfässern aus dem Jupille-Forst ausgebaut. Naturwein-like grundsätzlich alles ohne Schönung, Schwefelung oder jeglicher Intervention. So werden aus den einzigartigen Trauben ganz unverfälschte Weine gekeltert, die nicht zu Unrecht für reichlich Furore sorgen und die unverkennbare Handschrift der Maison Stéphan tragen.

Bilder:
© Flaschenbilder: Weinkombinat Hugel - Jens Hugel
© Bilder vom Weingut: Maison Stephan